Forum für Autisten und interessierte Zeitgenossen (http://www.autismus.ra.unen.de/index.php)
-- Offenes Forum (Schreibrecht auch für unter User=Gast; Pass=Gast eingeloggte Gäste) (http://www.autismus.ra.unen.de/board.php?id=3)
---- NA-Sprechstunde für Fragen zu Nichtautismus (http://www.autismus.ra.unen.de/board.php?id=102)
Thema: "Gut gehen" und "zufrieden sein" (http://www.autismus.ra.unen.de/topic.php?id=4425)


Geschrieben von: 55555 am: 13.12.10, 16:45:40
Verbindet ihr NA mit diesen Begriffen ein konkretes Gefühl?


Geschrieben von: Lumpi am: 13.12.10, 23:21:47

Ehrlich gesagt NEIN. Es kann mir zwar gut gehen, muß deshalb aber noch lange nicht zufrieden sein. Es kann einen gesundheitlich, wirtschaftlich und gesellschaftlich gut gehen, und man ist nicht zufrieden. Zufriedenheit stellt sich dann ein, wenn man alle seine Ziele im Leben erreichte - das kann sich mit unter recht schwierig erweisen.

Viele Grüße

Lumpi


Geschrieben von: Fundevogel am: 14.12.10, 01:34:10
Beide Zustände sind meiner Meinung nur individuell deut- und erlebbar.
Beides hängt ganz stark davon ab, welche persönlichen Ansprüche gestellt werden. Den einen macht das Zwitschern einer Lerche glücklich und zufrieden, der andere wird es nie, obwohl er sich finanziell alles leisten kann.

"Gut gehen" wird in den verschiedenen Altersphasen anders betrachtet. Bei vielen jungen Leuten wird es empfunden, wenn sie an allen Veranstaltungen teilnehmen können, die sie interessieren, ein Auto haben, nette Freunde und einen liebenswerten Partner.

Im Alter sagen sehr viele Menschen, dass es ihnen gut geht und sie zufrieden sind, wenn ihre Gesundheit im Gleichgewicht bleibt.

Ich denke auch, dass es in unserer Konsumgesellschaft vielen Menschen besser gehen würde und sie zufriedener wären, wenn sie sich nicht von äußeren Einflüssen aufdrängen ließen, was ihnen gut täte und wie sie zufrieden werden könnten.


Geschrieben von: 55555 am: 14.12.10, 11:34:21
Du schilderst sich wandelnde Anlässe, ich fragte jedoch danach, ob die Begriffe selbst konkreten Gefühlen entsprechen.


Geschrieben von: Gabi am: 14.12.10, 13:35:08
Ich kann mit einer Sache auch zufrieden sein obwohl ich weiß dass sie noch besser sein könnte ... weil ich auch schon über das Ziel hinausgeschossen bin und aus etwas gutem auf einmal was schlechtes geworden ist und dann ging es mir wieder nicht gut damit und musste mich anstrengen um dies wieder auszugleichen ...eine Sache die gut ist und mit der ich zufrieden bin erfordert diese Anstrenung nicht mehr man muss sich deshalb keine Gedanken mehr machen man ist eben zufrieden mit dem was ist ...da kommen manche aber nie hin es ist ein Gefühl der Ausgeglichenheit ...es ist nicht perfekt aber es ist gut so es könnte schlimmer sein...damit geht es mir gut ...kann man diese Beiden Begriffe überhaut so trennen ? Geht es mir gut wenn ich unzufrieden bin oder wenn es mir schlecht geht kann ich dann zufrieden sein ?...L.G.Gabi


Geschrieben von: Fundevogel am: 14.12.10, 20:50:57
Es ist ein Gefühl des frohen "In-sich-Ruhens". Ich fühle mich dann wunschlos glücklich, mache mir keine Sorgen, nehme den Tag, wie er kommt und habe keine Angst (es kommt Aussagen der Bergpredigt nahe).

Folgende Vergleiche hinken etwas:
Es ähnelt dem angenehmen Sattsein nach einem leckeren Essen, der Selbstzufriedenheit nach einer gelungenen Arbeit und dem Wohlbefinden in der Nähe eines geliebten Menschen.


Geschrieben von: starke Dame am: 15.12.10, 10:38:29
gut gehen

mein Gefühl bei diesem Wort beinhaltet das zufrieden sein.

Wenn es mir gut geht bin ich auch sehr zufrieden, mit mir, meinem Dasein zwischen meinen Mitmenschen, es ist so als wenn ich mit allem im reinen bin, keine Zweifel mich zerfressen und nichts mein gutes Gefühl trübt.

Als NA, ist diese gut gehen auf der anderen Seite auch sehr instabil. Wenn ich mich z.B. morgens über eine Person richtig geärgert habe und meine Reaktion auch besser gewesen sein könnte, bin ich erst einmal nicht zufrieden und dann geht es mir nicht gut.

Nach einer angemessenen Zeit, ist das aber wieder in Ordnung, denn ich muss zugeben, doch ein ausgesprochener positiver Mensch zu sein, dem es eigentlich sehr gut geht und der auch sehr zufrieden ist.


Geschrieben von: PvdL am: 31.08.11, 17:32:36
1.) Zufriedenheit = subjektive Realität

2.) Wohlergehen = objektive Realität

3.) Zufriedenheit und Wohlergehen sind linear unabhängige Größen


Geschrieben von: lächeln am: 01.09.11, 22:40:51
@PvdL
Woher weißt du das? Hast du irgendeine Quelle? Oder hast du
es dir "ausgedacht"?


Geschrieben von: PvdL am: 02.09.11, 09:29:58
Meine Angabe beruht auf Erfahrung und Sprachgefühl.


Geschrieben von: Aku am: 25.03.12, 16:33:25
Aber beruht die Feststellung sowohl von "Zufriedenheit" als auch von "Wohlergehen" auf der Wahrnehmung und Einschätzung des jeweiligen Subjektes? Oder gibt es bei "Zufriedenheit" und "Wohlergehen" objektive Messgrößen?


Geschrieben von: 55555 am: 25.03.12, 17:15:11
Nehmen wir an es handelt sich um objektive Messgrößen. Dann wäre es z.B möglich, daß jemand "zufrieden" ist und gleichzeitig mit seiner Lebenssituation unglücklich ist?